2015

 

Wie alles begann…

Das schreckliche Beben mit fast 9000 Opfern liegt inzwischen 8 Monate zurück. Nepal ist aus den Schlagzeilen verschwunden, das Leben geht weiter. Die Menschen versuchen, ihren Alltag zu organisieren, was immer mühsamer wird.

Denn im September traf eine weitere, diesmal von Menschen gemachte Katastrophe Nepal: Indien blockiert seitdem die Grenze für alle wichtigen Güter. Indien ist Nepals wichtigster Handelspartner, vor allem für Benzin, Gas, Medikamente und auch Lebensmittel. An normalen Tagen haben etwa 300 Tankzüge die Grenze überquert, momentan sind es manchmal 2-3. Was das für die Menschen und den Wiederaufbau des Landes bedeutet, lässt sich vorstellen. Der Verkehr ist fast völlig zum Erliegen gekommen, wichtige Medikamente können nicht beschafft werden, Operationen können nicht statt finden. Es wird wieder auf offenen Holzfeuern gekocht, wer das einmal in einer winzigen Lehmhütte mit erlebt hat, weiß, wieviel Ruß und Qualm dabei entstehen. Atemwegserkrankungen sind an der Tagesordnung. Wie immer trifft es die kleinen Leute. Unicef erwartet, dass durch die Blockade zusätzlich bis zu 3 Millionen Kinder zusätzlich in die Armut abrutschen.

Politische Konflikte zwischen Nepal und Indien gibt es schon lange. Im Süden Nepals und Norden Indiens lebt die Volksgruppe der Madhesi,  es gab schon vor der Blockade Unruhen, in denen es um Lebensbedingungen und politische Rechte dieser Gruppen ging. Schon damals wurden Stimmen laut, dass indische Kräfte diese Unruhen unterstützt haben. Offiziell distanziert sich Indien von der Blockade Nepals, es seien protestierende Jugendliche, und sieht sich nicht imstande, sie aufzulösen.
Wie es weitergehen wird, ist nicht absehbar.

Sicher ist nur eins: Die Not ist groß.

Genauso groß ist auch die Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander. Ihre tiefe Religiosität, die ganz selbstverständlich den Alltag bestimmt, trägt sie auch jetzt. Wenn ich die Nachrichten meiner Freunde von dort auf facebook lese, schreiben sie, wie sie trotzdem Feste feiern, wie glücklich sie sind, wenn wieder ein Haus repariert werden konnte, wenn etwas mehr Normalität wieder möglich wird.
Und immer wieder schreiben sie: Wichtig ist, dass es unseren Kindern gut geht!

Es macht mich glücklich, dass wir diese Menschen unterstützen können.
Für 11 Kinder haben sich inzwischen persönliche Paten gefunden, die Ihnen den Besuch einer guten privaten Schule ermöglichen und damit die Chance auf eine gute Ausbildung. Für ein 12. Kind finanzieren wir die Ausbildung aus Spenden. Weitere Spenden sind für den Wiederaufbau und die Verbesserung der lebensbedingungen bestimmt

Ich danke allen, die es möglich machen, dass wir dieses Engagement fortsetzen können!

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